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Irisdiagnose - Unverzichtbare Hinweisdiagnostik für den Heilpraktiker

Schon vor 3000 Jahren erkannten die Chalder, daß sich das Befinden des Menschen in seinen Augen widerspiegelt. Auch die Chinesen beherrschten schon lange vor uns die Kunst der Irisdiagnose: organische Leiden konnten sie aus dem Zustand der Augenlider, des Augenweißes, der Pupille und der Iris ablesen. Unsere heutige Kenntnis gründet sich auf die Arbeit von I. v. PÈczely: ìEntdeckungen auf dem Gebiet der Naturheilkunde, Anleitung zum Studium der Diagnose aus dem Auge.

Bei allen Betrachtungen über die Iris müssen wir bedenken, daß die Augen ein paariges Organ sind. Sie liegen, nicht wie bei Tieren rechts und links am Kopf, sondern dicht nebeneinander, wodurch der Mensch ein einziges Bild erhält (wobei beide Augen aufeinander abgestimmt sein müssen).

Es liegt geschützt in einer Augenhöhle, die von beiden Lidern bedeckt werden kann. Dieses kugelförmige Organ ist von den unterschiedlichsten Häuten umgeben:

- Bindehaut
- Hornhaut
- Lederhaut
- Regenbogenhaut (Iris)
- Aderhaut
- Netzhaut

Hierbei ist die Iris der Teil der mittleren Aderhaut, der sich von der Wand des Augapfels abhebt und sich frei gegen den Innenraum des Auges ausbreitet. Sie ist durch die Hornhaut hindurch sichtbar.
Ihre kugelförmige Gestalt bekommt das Auge, weil es von einer gelartigen Substanz, dem Glaskörper, ausgefüllt wird. Die Linse davor hat die Aufgabe der Scharfeinstellung auf bestimmte naheliegende oder entfernte Gegenstände.

Der Sehstrahl geht durch die durchsichtigen Abschnitte des Auges: Hornhaut, Augenwasser, Linse, Glaskörper, trifft auf die Netzhaut und die Makula (Ort des Scharfsehens).
Bei all diesen Betrachtungen über dieses, fast wie ein Fotoapparat anmutendes Organ, müssen wir uns immer wieder klarmachen, daß unser Auge beseelt ist, wobei zum Beispiel beim Farben-Sehen Sensibilität und Empfindungskraft im Vordergrund stehen. Wenn wir bedenken, daß die Bildung dieses feinen und empfindsamen Auges von der zweiten Schwangerschaftswoche an (Entstehung der Augengrube) bis zum vierte Monat dauert (Entstehung der Iris), können wir ahnen, wie kompliziert und vielgliedrig sein Aufbau ist.

Die Regenbogenhaut (Iris) selbst ist eine lichtundurchlässige mehrschichtige Membran, die als optische Blende dient und imstande ist, den Lichteinfall zu regeln. Die unterste Fläche der Iris ist fast eben, die Krause indessen am dicksten, wobei sie zum Ziliarrand abfällt.

Nach diesem, zum Verständnis des Ganzen notwendigen Vorspanns, wenden wir uns jetzt dem eigentlichen Thema wieder zu. Die Irisdiagnose ist eine Möglichkeit, Erkrankungen im Vorfeld zu erkennen, Präventivmedizin zu betreiben und die Ursachen zu behandeln. Dieser unschätzbaren Früherkennung von Krankheiten wird leider zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet, weil sich der Bogen spannt von der totalen Ablehnung dieser Methode, bis hin zur absoluten Überschätzung ihrer Möglichkeiten.

Wir unterscheiden in der Irisdiagnostik zwei Methoden:

Einerseits - die Hinweise auf Krankheitsprozesse durch veränderte Zeichen und Phänomene der Iris. In diesem Sinne ist die Irisdiagnose eine Hinweis- und Hilfsdiagnostik, da sie nur 70% der möglichen Erkrankungen zeigt.
Andererseits - das Erfassen der Iriskonstitution als Spiegel für die gesundheitlich mitgebrachte, ererbte Grundlage der jeweiligen Person.

Die Konzentration auf das Betrachten der Iriskonstitution ist ein Schlüssel zur ganzheitheitlichen Behandlung des Patienten und für eine sinnvolle Vorsorgemedizin. Wir machen damit einen Unterschied zwischen einem klinisch Gesunden und einem konstitutionell Gesunden. Manche anlagebedingten Schwächen des Menschen können in vielen Fällen schon durch eine gezielte Änderung der Lebensführung oder durch eine spezielle Ernährung die schicksalhafte Fehlentwicklung verhindern oder zumindest hinauszögern.

Augendiagnostik verstanden als Konstitutionsdiagnostik

Wir Behandler sind grundsätzlich bemüht, den um Hilfe suchenden Menschen ganzheitlich zu betreuen. Eine Diagnostik, die die individuelle Persönlichkeit erfaßt, Seele und Körper gleichermaßen, braucht eine Therapie der konsequenten Beratung und Behandlung. Dafür ist die Augendiagnostik ausgesprochen nützlich, denn sie gestattet - ohne großartigen Aufwand und Laboruntersuchungen, Anamnesen und Tests - den Menschen in seiner psychosomatischen Gesamtheit zu erkennen.

Das ist uns heute möglich, weil Generationen von Augendiagnostikern durch empirisch intensives Forschen und Beobachten immer wieder bestätigen konnten, daß die Menschen in eine typengerechte Grundordnung einzustufen sind - nach Kriterien, die im Auge erkennbar sind.

Die jeweilig sich wiederholenden Farb- und Formphänomene ermöglichen eine Zuordnung des Menschen zu bestimmten Krankheiten, damit auch zu einer bestimmten Grundbehandlung. Es ist wichtig, diese Typisierung nicht mit den sonst in der Medizin bekannten Konstitutionsschemata zu vergleichen; vielmehr handelt es sich um eine familiär gesetzmäßig vorgegebene Belastung. Das bedeutet zum Beispiel eine Einheitlichkeit in den Reaktionsweisen.

In der Vorgehensweise der Untersuchung unterscheiden wir folgende Schwerpunkte, die wir später noch genauer beleuchten werden:

Iriskonstitution: Sie ist an der Farbe erkennbar, und gibt wie ein Signal Hinweise auf typische Grundanlagen, die der jeweilige Mensch schon mit in die Wiege gelegt bekommen hat. - Wir können dazu Funktions- und Reaktionsbereitschaft mit pathologischer Tendenz sagen.- Deutlich gesprochen, können wir behaupten, daß die ererbte Kraft in den Farbverhältnissen sichtbar wird. Die Quellen zeigen sich, aus denen der Körper so - und nicht anders - reagieren muß, weil die Pigmentverhältnisse eine Vorgabe bedeuten, die die gesetzmäßige Belastung sichtbar machen.

Wir unterscheiden:

a) rein lymphatisch (blau/grau)

b) rein hämatogen (braun)

c) Mischkonstitution (gemischt)

Diathese: Sie ist eine angeboren Disposition zur Organschwäche, die Bereitschaft zu ganz bestimmten Krankheitsprozessen, eine Anlagestörung im Stoffwechselbereich mit Krankheitswert. Sie stellt eine Differenzierung der Irisdiagnostik-Methode dar.

Typen: Innerhalb der Konstitution sind sie ein Hinweis auf Organ- und Systemschwächen, im Sinne der Veranlagung zu bestimmten Krankheiten.

Zusammenfassend muß ich noch ergänzen, daß die Diathesen und die Typen nicht isoliert eigenständig zu betrachten sind, sondern nur sinnvoll in Abhängigkeit von der Konstitutionsbetrachtung als Grundlage.

Diese differenzierte Zuordnung ermöglicht einen Einblick in das schicksalhafte, genetisch bedingte Bild des Patienten. Das Erkennen der Erbanlagen ermöglicht ein Zuordnen der Beschwerden von der Ätiologie her (Herkunft) und der Pathogenese (Krankheitsanlage): somit auch auf eine mögliche Entwicklung der Gesundheit des Patienten in der Zukunft. Diese Erkenntnisse aus dem Auge sind umso wichtiger, weil es heute um eine Vorsorge-Medizin geht. Im Rahmen dessen erhält die Irisdiagnose ihre besondere Stellung, denn zu einem frühen Zeitpunkt sind Präventivmaßnahmen möglich, obwohl klinische Befunde und Untersuchungen noch absolut negativ sein können. Besonders in Hinblick auf:

- Präcancerosen
- Autoimmunprozesse
- sogenannte essentielle Krankheiten

Konstitutionen

1) Lymphatische Konstitution

Die Reaktionen sind hauptsächlich im Lymphbereich anzutreffen. Krankheiten finden wir hauptsächlich im Lymph- und Muskelbereich.

Farbe: blau oder grau

- grau (Neigung zu Geschwüren, Polypen, Myomen, Sarkomen)

- blau-grau und grün stehen als Mischfarben dem erblich angelegten Verhalten der blauen Iris nahe

- helle oder dunkle Farbvariationen (dunkel: geschwächte Grundhaltung des betreffenden Menschen)

Krause: deutlich hell

- oft finden wir ein flächiges transparentes Weiß wie aufgelegt, manchmal kann es auch vorkommen, daß die gesamte Iris belegt ist

Stroma: gelockert

- leicht geschlängelt, labil angeordnet mit unterschiedlich starkem Kaliber der Fasern

Das alles heißt für den Behandler: Dieser Patient hat eine grundsätzliche Bereitschaft zu überschießenden Reaktionen im Lymphbereich und im Immunsystem. Zusätzlich besteht eine deutliche Neigung zu chronischen Katarrhen der Schleimhäute der Bronchien, des Lungensytems, des Verdauungskanals und des urogenitalen Systems. Diese Orte der schwachen Widerstandskraft und der gehäuften Infekte gehen einher mit:

- Asthma
- Allergien
- Exzemen
- in der Entwicklungsphase auch Hypertrophie der Tonsillen
- adenoide Wucherungen
- Polypenbildung

Dazu kommt eine Anlage zur Bindegewebsschwäche, zu Nierenerkrankungen und eine Disposition zu Lungentuberkulose.

Der Spätlymphatiker (spät daran erkrankt) bekommt meist Magengeschwüre, Polyposis, Myombildung, Sklerodermie, besonders aber Rheuma und Gicht.

Diese Menschen sind sehr sensibel und empfindsam gegenüber Schmerzen, aber auch gegen alle thermischen, mechanischen und akustischen Reize.

Wir müssen uns das folgendermaßen klarmachen:

bei der lymphatischen Konstitution sind alle exkretorischen Vorgänge gehemmt, aber auch vegetative und psychische Belastungen spielen eine Rolle.

In der Behandlung geht es darum, bei diesen Menschen auf eine gesunde Funktion der Nieren, der Lungen und der Haut zu achten. Damit verlieren die herannahenden Krankheiten ihren Schrecken.

2.) Hämatogene Konstitution

Farbe: ein satter Braunton, wie samtteppichartig; ein Mensch mit dunkler Haut, kräftigen Haaren, ein ìsüdländischer Typî.

Stroma: ist kaum vorhanden, nur an einigen wenigen Stellen erkennbar.

Eine auffällige Besonderheit bei dieser Konstitution sind die häufig zu beobachtenden hellen oder dunklen Krampfringe.

Die Tendenz dieser Menschen ist vagoton, das heißt, sie zeichnet eine träge und unzureichende Reaktion des Organismus auf Krankheitsreize aus. Bei Infekten zum Beispiel treten eine deutliche Leukopenie und Lymphopenie auf als Ausdruck einer nachlassenden Reaktionen des Immunsystems. Die Reaktionen verlaufen dementsprechend langsam, weil Spurenelemente und Katalysatoren durch eine gestörte Assimilation fehlen.

Kreislauf- und Blutkrankheiten stehen im Vordergrund, besonders die Zirkulation betreffend. Somit treten Stauungs-Krankheiten auf:

- Verhärtung der Drüsen (die Tendenz zur malignen Entartung drüsiger Organe)
- oft werden Gallen- und Nierensteine beobachtet
- eine hohe Blutviskosität als Grundlage für entsprechende Durchblutungsstörungen
- Muskelkrämpfe
- Parästhesien
- Krampfadern
- Blutungen

Wegen der beschriebenen Reaktionsarmut sind akute Prozesse in der braunen Iris besonders schwer zu erkennen. Nur in "Abblassungen" können wir subakute und chronische Reizzustände erkennen. Regelrechte Funktionstörungen ergeben sich durch eine entstehende Überlastung. Sie sind sichtbar in der Iris durch zirkuläre Zeichensetzung, im Sinn von Zurückhaltung und Stau. Das ist die Grundlage für echte Organerkrankungen bei der hämatogen Konstitution.

3) Mischkonstitution

Farbe: braun oder grünlich-braun, wobei bei der mikroskopischen Betrachtung das durchscheinende blaue oder graue Basisblatt sichtbar wird.

Iriskrause: Sie ist oft von braunen Pigmenten überlagert, das Stroma hat von Natur aus ungleiche Kaliber.

Bei der Mischkonstitution besteht eine genetische Schwäche des Leberparenchyms, die oft mit einer Pankreasschwäche vergesellschaftet ist. Besonders gehäuft sind Verdauungstörungen anzutreffen und - aus dyspeptischen und dysbakterischen Gründen - eine Verdauungsschwäche.

Seelisch gesehen besteht die Tendenz zu Depression und Melancholie möglicherweise auch, weil durch unzureichende Leberfunktion Darm- oder andere Gifte das Nervensystem toxisch irritiert. Daraus entstehen Stoffwechselstörungen und Pigmentablagerungen in der Haut. Besonders ist das Gallensystem bei Trägern der Mischkonstitution zu beachten.

Grundsätzliches über das Zustandekommen der Irisfarbe (Sie ist abhängig vom Pigmentgehalt der Membranschichten))

blaue Iris
Das Gewebe ist sehr durchlässig. Ein großer Teil des Lichtes wird hindurchgelassen und nur ein kleiner Teil reflektiert. Das kurzwellige Licht wird gestreut.

braune Iris
Der Pigmentanteil ist sehr hoch. Die Mischung aus reflektiertem roten und grünen Licht ergibt braun. Das blaue Licht wird absorbiert. Diese Iris hat strahlenhemmende und -abwehrende Eigenschaften.

Mischfarbe
Von allen drei Farben werden Anteile reflektiert, die dann die Mischiris ergeben.

Bei der Geburt ist das Kinderauge nicht fertig, was die Farbe und die Struktur betrifft. Es ist stets blau oder blau-grau. Um den Bildeprozeß abzuschließen, benötigen wir etwa fünf Jahre.

Mit zunehmendem Alter verarmt das Auge an Wasser und wird in seinen wenig durchbluteten Geweben: Kornea, Linse, Sklera, Glaskörper, stofflich dichter. Der Stoffaustausch ist erschwert und Schlacken können sich einlagern.

Davon ist die Iris ausgenommen, deren Wandlungen hängen von funktionellen Störungen ab.

Diathesen

1) harnsaure Diathese

Zugehörig sind Menschen mit blauer, grauer brauner Iris und hämatogener und lymphatischer Konstitution. Von der Ursache her können zweierlei Gründe vorliegen: entweder besteht eine Schwäche des Nierenparenchyms für die Ausscheidung von Harnsäure - oder das Bindegewebe reagiert empfindlich auf vorhandene Harnsäure. Das ist auch der Grund dafür, daß bei Harnsäurewerten des Serums innerhalb der Norm auch Gelenk- und Muskelschmerzen möglich sind (Myogelosen). Möglich sind Steinleiden der Harnwege und die Tendenz zur Gicht. Die harnsaure Diathese ist erkennbar an den deckenden oder opalen Wischen (weißgrau, graubraun, gelblich) sektoral oder zirkulär.

2.) lipämischer Diathese

Typen

1) Hydrogener Typ

Er kommt in allen drei Konstitutionen vor und ist bekannt als larvierter Tuberkulinismus. . Ausgelagerte weißliche oder weißlich-gelbe "Flocken" (Tophi oder Wattebäuschen genannt) zeichnen ihn aus. Sie sind Anzeichen für eine Acidose, für Ablagerungen endogener Noxen, die auf das Segment ihres Ursprunges hindeuten. Oft treffen wir sie in der dritten Zone an, einhergehend mit hellen weißen Radiären. Im Volksmund werden sie "Rheumaflocken" genannt, da viel Säure produziert und zurückgehalten wird. Oft besteht auch eine starke Wetterfühligkeit mit Verschlechterung bei naßkaltem Wetter.

Wir unterscheiden bei der blauen bzw. grauen Iris: Katarrhe, Bronchitiden, Asthma, Ekzeme, Diarrhoe

Dazu im Gegensatz die braune Iris, die als hydrogener Typ eher zum Rheuma neigt. Bei der Mobilisierung des Stoffwechsels durch Infekte oder Therapie entstehen oft Exzeme.

2) Bindegewebsschwächetyp

Die "Geisteriris" kommt bei blauen, grauen oder gemischten Irisfarben vor. Deutliche Schwächezeichen zeigen sich im oberen Irisblatt, das teilweise oder circulär aufgelöst sein kann. Die Lakunen weisen deutliche Kaliberschwankungen auf und sind zum Teil wie die Blätter einer Blume angeordnet (daher auch der Name "Maßliebcheniris"). Der Grund dafür ist eine genetische Gewebsschwäche, speziell des elastischen Stützgewebes. In jungen Jahren zeigt sich schon oftmals:

mangelnde Lebenswärme / Vitalität, Leistungsschwäche, Antriebsarmut, Adipositas, neurovegetative Zustände

Aber erst mit fortschreitendem Alter werden diese Anlagen akut, denn der junge Körper kompensiert noch die späterhin manifeste Insuffizienz und Degeneration. Die Beschwerden, die auf dieser Grundlage dann auftreten, sind folgende:

Organptosen, Hernien, Wanderorgane, Frakturen, Skoliosen, Varizen, Hämorrhoiden, Drüsenschwäche

3) Neurogener Typ

Irisfarbe: blau / grau

"Neuronennetze" wird die Struktur der vielen fein angeordneten Fasern genannt, die speziell in der Krausenzone eng angeordnet sind. Das fein gegliederte Stroma zeigt keinerlei Kaliberschwankungen, weshalb es auch wie "gekämmtes Haar" aussieht (generell ein Hinweis auf Erkrankungen der Atemwege). Bei diesem Typ ist die Weitpupille (Mydriasis) mit ihrem lebhaften Spiel anzutreffen, einhergehend mit den sogenannten Neurasthenikerring am Pupillensaum. Zu beobachten ist besonders die generelle Schwäche des Nervensystems mit einer ausgesprochenen Ðberempfindlichkeit gegenüber physischen und psychischen Reizen aus der Außen- und Innenwelt.

Genußmittel werden sehr schlecht vertragen, da das Vegetativum sehr schlecht darauf reagiert. Dieser "Migränetyp" überfordert sich oft selbst - sowohl körperlich als auch geistig. Bei seiner Strebsamkeit und Arbeitslust sind oft geistige Erschöpfungszustände und Nervenzusammenbrüche die Folge von Ðberforderungen. Hinzu kommt ein oberflächlicher Schlaf mit nervösen Atemstörungen und teilweise auch vorkommenden Tachycardien (cor nervosum), was nicht selten ist. Die Formveränderung der Pupille signalisiert die Psychose-Neigung. Bei dieser allgemeinen Reizbarkeit und Schwäche wundern wir uns nicht über:

Schwindelanfälle, Ohnmachten, Erröten, Dysthyreosen, Reizmagen, Reizblase, Globus hystericus, Pseudo-angina-pectoris, Erregungs-diarrhoe, Spasmen

In der Kindheit zeigt sich oft schon:

nervöses Erbrechen, nervöser Durchfall, Nabelkoliken, Enuresis nocturna, "Kopfschlagen", Nachtangst, hastiges Essen und Trinken mit hastigem sofortigem Erbrechen

4) Larviert - tetanischer Typ

Er zeichnet sich durch circuläre Ringe bzw. Halbringe aus, oft kombiniert mit Solarstrahlen.

Diese Menschen leben unter ständigen inneren Spannungszuständen, das heißt in einem permanenten inneren Streß. Körperlich manifestiert sich das in spastischen Zuständen, wie:

Koliken, Magen- oder Darmkrämpfen, Gallenproblemen, spastische Obstipation, Kreislaufbeschwerden, Kribbeln (Parästhesien) in den Extremitäten, Dysthyriosen mit der Neigung zu erregten Reaktionen

Häufig sind diese Symptome gepaart mit Angstzuständen, wie:

Platzangst, Menschenscheu, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Konzentrationsmangel, angina pectoris, Herzklopfen, Schwindelanfälle, Nervenschmerzen, globus hystericus, Überempfindlichkeit gegenüber Lärm, Licht und Geräuschen

5.) Psorischer Typ

Er weist multiple Pigmente auf, hellbrauner bis dunkelbrauner Färbung. Heterochromien zeigen die endogen bedingte Intoxikation, besonders eine Leber- und Pankreasschwäche. Sie führt zu einer Überschwemmung des Körpers mit Stoffwechselgiften: Kotgiften, Dysbakterien, Dyspepsie

Das Abwehr- und Immunsystem werden durch diese Gifte blockiert, was im besonderen bei Infekten eine mangelhafte Phagozytose durch das toxisch belastete Abwehrsystem bedeutet.

Das disponiert besonders zu:

maligen Entartungen, konstitutionellen Präcancerosen, Allergien, Ekzemen, Degenerative Gelenk- und Muskelerkrankungen, Hepatopathien, Pankreopathien, Verdauungsstörungen jeder Art

Die intestinale Schwäche, kombiniert mit toxischen Reizen, führt zu einer Beeinflussung der Blutbildung, besonders einer Leukopenie. Es ist durchaus möglich, daß die dominierende Pigmentfarbe auf den Ort der Stoffwechselstörung hinweist:

braunes Pigment: Leber, Darm, Pankreas, Magen

zart ockerfarben: Milz

Sogenannte "Schnupftabakpigmente und Pfefferkornpigmente" weisen besonders gefährdete Patienten aus, die eine ständige Überwachung durch Blut- und Harnuntersuchungen benötigen.

Pupillen und die Gründe für ihre Veränderung

Wir unterscheiden besonders als Abweichung von der Norm die Klein- und Großpupille.

Miosis: Kleinpupille (3mm und weniger im Durchmesser)

Sie zeigt sich uns eine parasympathische Anlage des Patienten mit permanenter Magen-Darm-Peristaltik, bradycardem Puls, nervösen Hyperästhesien, psychischen Sprunghaftigkeit und der Möglichkeit zur Psychose-Neigung.

Mydriasis: Großpupille mit sympathischer Tonuslage des Menschen. Er hat eine schwache Magen-Darm-Peristaltik, Cholesterase-Neigung, eine Empfindlichkeit im Lungen-Bronchien-Bereich. Wir finden eine große Erschöpfbarkeit mit hoher Sensibilität und der Gefahr zu Neurosen.

Der ständige Wechsel beider Extremgrößen signalisiert uns eine Form der Hypernervosität.

Bei ungleicher Pupillengröße muß der Grund, falls akut, klinisch abgeklärt werden. Bei chronischem Vorkommen kann es die Restsymptomatik einer Meningitis, einer anderen Infektion oder einer Erbschädigung sein.

Hat sich die Form der Pupille entrundet, ist das auch diagnostisch zu beachten. Dabei ist es besonders wichtig, die Beobachtung aus der Augenhöhe der Patienten zu machen, damit es nicht zu Fehlurteilen kommt (wegen perspektivischer Verzerrungen). Der Grund für die Entrundung ist in der einseitigen Kontraktion oder Erschlaffung der Irismuskeln zu suchen, wobei es wissenschaftlich noch nicht geklärt ist.

Entstehung der Iriszeichen

1954 gelang es Dr. Lang, anatomisch gesehen, den Beweis zu erbringen, daß Nervenverbindungen von allen Teilen des Körpers zur Iris bestehen. Die einzelnen Irissektoren sind Repräsentanten dieses Systems des ZNS. Die Einstrahlung der Nervenfasern erfolgt nach Segmenten geordnet. Die Beziehung zwischen den Organen und dem Irissektor ist nicht das Ergebnis "drahtloser Übertragung" oder Übertragung von Blut und Lymphe, sondern die Vermittlung verläuft über Nervenbahnen.

Die zeitliche Verschiebung von Organstörung und dem Auftreten von Iriszeichen ist noch ungeklärt. Reizzeichen bleiben solange im Auge sichtbar, bis die Entzündung abgeklungen ist. Im Akut-Zustand heißt das, daß eine Hyperämie auftritt und damit reflektorisch in der Iris eine ödematöse Schwellung der Irisgefäße. Die entsprechenden Stellen werden weiß, weil der erhöhte Flüssigkeitsgehalt das Licht stärker reflektiert. Geht die Schwellung zurück, läßt das Helle nach und beruhigt sich wieder.

Iriszeichen

Normalerweise soll eine Iris eine faltenlos gespannte Fläche darstellen. Jede Faltenbildung ist einer Funktionsstörung gleichzusetzen (funktionelle Dysharmonie beider Muskeln).

Solarstrahlen (von der Pupille ausgehend): eine Schwäche im nervlichen Bereich, Kopfschmerzen, Mißverhältnis von Ruhephase zu Tätigkeitsphase

Radiäre Strahlen (vom Krausenrand zum Ciliarrand): oft in der braunen und Mischiris, Drucksteigerungen, Folgen von Störungen im Verdauungstrakt

Circularfurchen: geschlossene Ringe sind es nie, sondern zentrische Bruchstücke, die zum Teil nebeneinander liegen und sich sogar überschneiden; Schwäche des Parasympatikus, innere Verkrampfungen, Hysterie, psychisch bedingte Migräne (von der einfachen Form bis hin zur "Schießscheibe")

Kaiser-Fleischer-Ring: grün-braune Verfärbungen durch Kupfereinlagerungen, hervorgerufen durch eine Störung der Leber und des Kupferprozesses, "m. wilson" als Speicherkrankheit für Kupfer in Niere, Leber, Hornhaut und Gehirn.

arcus lipoides cornea (cornea . Defekt, kein Iriszeichen): hat den Charakter der Degeneration, entsteht durch Fettkügelchen, die dort eingelagert werden; besonders vorkommen bei Hyperlipidämien infolge von Ablagerungen im Gewebe, vergleichbar das die Arterien verschließende Arterienfett. Es behindert die Sehfähigkeit nicht.

Lakune = Schwächezeichen mit verminderter Widerstandskraft, nur ein Teil der Irisschichten wird dabei zerstört

Krypta = Defektzeichen mit tiefem Substanzverlust

Leitgefäße

Es sind rote Gefäßfigurationen in der Skler als Hinweis auf akute Entzündungsprozesse; es kommen verschiedenste Formen vor, die unterschiedliche Bedeutung haben.

Heizkörpergefäß: Durchblutungsstörungen der Nieren, der Extremitäten
Mäander: Krampfadern
gerahmter Mäander: Arteriosklerose
Leitgefäß: zeigt Organstörungen
Tangentialgefäß: Stau
Druckbogen: Stau in den Organen
Glasperlen: Blutungsneigung (mangelnde Gefäßabdichtung)
rote Netze: Überarbeitung oder allergische Diathese

braune Gebilde in der Skler rufen den Verdacht auf chronischen Leberschaden hervor, Fettleber, Zirrhose

Weiterführende Literatur:

Günther Lindemann :Augendiagnostik (Befunderhebung aus dem Auge), Lehrbuch, Verlag Tibor Marczell München 1984

J. Angerer: Handbuch der Augendiagnostik, Verlag Tibor Marczell München 1984

Der Artikel wurden den BERLINER HEILPRAKTIKER NACHRICHTEN entnommen



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