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GESUND LEBEN UND WOHNEN

Hochtechnologie, nichtionisierende Strahlung und Naturheilkunde

von Eberhard W. Eckert

Zusammenfassung

Nichtionisierende Strahlung, elektrische und magnetische Felder sowie hochfrequente elektromagnetische Felder, Wellen und Impulse erscheinen heute überwiegend als etwas Bedrohliches. Das ist einerseits erstaunlich, weil wir soviel wie nie zuvor darüber wissen (auch über ihre positiven, sogar lebensfördernden/heilenden Anwendungen), andererseits dadurch erklärbar, daß die Kohärenz des Gesamtwissens und das Breitenwissen immer weiter abnimmt.

In diesem Aufsatz werden die drei Eingangsbegriffe in historischen und fachlichen Zusammenhang gebracht und exemplarisch ihre Verträglichkeit, ja ihre Notwendigkeit dargestellt.

 

1. Was sind Hochtechnologie, NIR und Naturheilkunde ?

Hochtechnologie ist ein Ausdruck aus dem anglo-amerikanischen Wortschatz, der bei uns mancherorts höher geschätzt wird als die eigene Sprache, und bedeutet schlicht den jeweils neuesten Stand komplexer Technik. Waren Feuermachen, Werkzeugherstellung, Fallenbauen urzeitlich Spitzenstand der Technik, so lassen sich heute je nach Branche zahllose Beispiele anführen.

Nichtionisierende Strahlung (NIS, NIR). Strahlung ist eine Energieform, die sich als elektromagnetische Welle oder als Teilchenstrom durch Raum und Materie ausbreitet. Reicht die Energie der Strahlung nicht dazu, daß sie bei der Durchdringung von Stoffen an Atomen und Molekülen Ionisationsvorgänge auslöst, so handelt es sich um nichtionisierende Strahlung.

Auf einer Wellenlängen- bzw. Frequenzskala gibt es eine wohldefinierte Grenze zwischen ionisierender und nichtionisierender Strahlung, und sie liegt wohl nicht zufällig in sicherer Entfernung über dem für uns sichtbaren Bereich.

Naturheilkunde ist die Lehre von der Behandlung und Vorbeugung gegen Krankheiten unter Einsatz von der natürlichen Umwelt entstammenden und naturbelassenen Heilmitteln wie

 

- Physikalische Reize (Licht, Luft, Wärme, Kälte, Bewegung, Ruhe, Strahlung, Ionen, Radioaktivität,...)
- Alimentäre Faktoren (Fasten, Ernäh-rungstherapie, Oecotrophologie,...)
- Pflanzliche und andere natürliche Arzneistoffe (z.B. Phytotherapie,...)
- Psychosoziale Einflußfaktoren (Gespräche, Zuwendung, Beratung, Lebensführungshilfe, Ordnungstherapie, alternative, komplementäre Heilverfahren, Ganzheitsmedizin (=holistic medicine...)

 

2. Entwicklungsgeschichte und Wissenschaftsdisziplinen

Physik, Chemie, Astronomie, Geologie, Kosmologie, Astrophysik u.a. befassen sich mit der Entstehung der Welt, unseres Kosmos, der in einer Größenordnung von vor etwa 25 Mrd. Jahren erschaffen wurde. Demgegenüber steht eine Menschheitsgeschichte der Größenordnung von 6 Mio. Jahren. Projiziert auf einen 24 Stunden-Tag, erscheint der Mensch buchstäblich in letzter Minute. Setzt man für die Entwicklung der zum industriellen Zeitalter führenden Wissenschaftsdisziplinen nebst gedanklichen Grundlagen großzügig die letzten 1000 Jahre an, so sind das 0,01% der Menschheitsgeschichte. In einem nochmal eine Größenordnung kleineren Zeitraum ist uns eine wahnsinnige Vermehrungsrate gelungen sowie dem Ruin der (Um-)Welt gefährlich nahe zu kommen.

 

3. Menschliches Streben und Begierden

Die Gier nach Macht, Gewaltausübung, Ruhm, Reichtum, Vermehrung, "Unsterblichkeit" zieht sich durch die ganze Menschheitsgeschichte, ja sie schreibt überwiegend Menschheitsgeschichte. Offensichtlich findet die Mehrzahl der Erdbevölkerung das richtig, denn nahezu alle unsere Nationen und Gesellschaftssysteme sind darauf und danach aufgebaut. In der Natur ist so etwas nicht zu beobachten. Trotz allen Wettbewerbs ist dort die Erhaltung eines gesunden Ganzen offensichtlich oberstes Gebot, mit manchmal für uns brutalen Regelkreisen. Die Frage auf, ob die Masse Mensch wirklich vernunftgesteuerte rational handelnde Wesen oder eher emotionsgesteuert sind beantwortet sich damit von selbst, ebenso die nach den Leuten an der Spitze von Gemeinwesen.

 

4. Weltbevölkerung und Konsequenzen

Jahrmillionen lang war die Erde von unserer Spezies dünn besiedelt, dennoch gab es offenbar zu allen Zeiten Wanderungsbewegungen. Mit der wissenschaftlichen und industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wandelte sich das bisher mehr statische zu einem dynamischen Gleichgewicht, der sich immer weiter beschleunigende Drahtseilakt begann: Exponentielle Vermehrung der Weltbevölkerung, die nur noch durch Einsatz von Wissenschaft und Technik überleben kann - so sie sie besitzt. In der Entwicklung hat sich dem örtlichen erst regionaler, dann nationaler und nun noch globaler Wettbewerb überlagert. Das gilt auch für die politischen Systeme. Nicht von ungefähr ist besonders im Verlauf dieses Jahrhunderts die Rüstung an die Spitze der technischen und chemischen und systemtechnischen Forschung getreten. Ein dichtes Netz von Überwachungs- und Kontrollmechanismen umspannt heute den Globus.

 

5. Kriege als Zeitraffer der Entwicklung

Konflikte und Kriege will jeder gewinnen. Die Geschichte zeigt, daß häufig ihre gute technische Vorbereitung zum Erfolg führte, ob Bronzezeit./. Steinzeit oder Maschinengewehr ./. Einzelfeuer. Schmiede, (Festungs-)Baumeister, Rüstungsingenieure, Universalgelehrte wie etwa Leonardo da Vinci waren nicht zufällig geachtete Leute, die sich lange Zeit vor Kriegsausbruch mit angewandter Technik, häufig auch Medizin beschäftigten, dabei auch prognostisch tätig waren und die Entwicklung vorantrieben, beflügelt von guten Arbeitsbedingungen und reichhaltiger Unterstützung und/oder Bedrohung. In Zeiten, wo ganze Nationen, Nationenbündnisse oder Kontinente gegeneinander antreten, wird diese Beschleunigung der normalen Evolution unglaublich vorangetrieben. War es in der Spanne vom 19. Jahrhundert bis etwa in die Mitte dieses Jahrhunderts fast nur die westliche Medizin, die häufig auch im Verbund mit Militär in anderen Gegenden erschien, so gibt es heute einen nicht zu übersehenden Trend von meist außereuropäischen Medizinlehren in die großen Industrieländer.

 

6. Traditionelle Medizin (Vorzeit, Sumerer, China, Babylon, Ägypten, Germanien, Indien, Griechenland, Rom,...) und Medizinentwicklung in Deutschland/Europa

In Anbetracht der Menschheitsgeschichte lassen sich alle traditionellen Medizinen als jung bezeichnen, es ist einfach eine Frage der dauerhaften Weitergabe. Wo ganze Völker und Kulturen untergegangen sind, verging meist auch ihr Wissen. Dies gilt für die Sumerer, etwa 3000 v. Chr., die Babylonier, um 2000 v. Chr., während die etwa zwischen diesen Zahlen datierende chinesische Medizin glücklicherweise eine mehr oder weniger kontinuierliche Überlieferung erfuhr. Die ägyptische Medizin läßt sich mit der Größenordnung um 1550 v. Chr. belegen, um 600 v. Chr. wäre ein charakteristisches Datum für die indische Medizinlehre, die entsprechende Kennzahl für die griechische Medizin ist um 400 v. Chr. und schließlich ist Rom zu nennen, gekennzeichnet etwa durch Asklepiades, der schon im 1. Jahrhundert v. Chr. den Mensch aus Atomen verschiedener Größe zusammengesetzt sah und Wasseranwendungen empfahl. Bis circa zum Anfang des 13. Jahrhunderts prägten die Araber Medizin und Heilmittellehre Europas, das Studium in spanischen Bibliotheken liefert dazu viele aufschlußreiche Erkenntnisse. Um 1300 ist das Tragen von Brillen erwiesen, eine "Hochtechnologie" (Glasmachen, -bearbeiten,...). Das 13. und 14. Jahrhundert ist die Blütezeit der medizinischen Schule von Montpellier in Südfrankreich.

Im alten Germanien wurde gewiß Naturheilkunde praktiziert. Leider sind Überlieferung und noch mehr die Pflege dieser offenbar stark individuell geprägten Heilkunde sehr spärlich, es gibt heute vereinzelt zum Beispiel Runenheilkunde, mit stark mystischem Einschlag eine schwere Nuß für Naturwissenschaftler. In Deutschland ist 1527 Theophrast von Hohenheim (= Paracelsus) als herausragende Gestalt mit seinen volkstümlichen Heilmitteln und vor allem gesundem Menschenverstand zu nennen. Eine wichtige Ära ist die der "Wasserdoktoren" beginnend im 17. Jahrhundert mit Siegmund Hahn, weiter mit Namen wie V. Priessnitz und S. Kneipp. Nicht vergessen werden darf Hahnemann der mit seinem "Organon der rationellen Heilkunde" als Begründer oder mindestens Markstein der Homöopathie ("Similia similibus curentur") anzusehen ist. Mit dem heraufziehenden Wissenschafts- und dann Industriezeitalter zogen manche Gruppen der in viele Schulen aufgesplitterten Medizin teilweise mit, andere verhielten sich langfristig abwartend. So dauerte es bis 1920, ehe Deutschlands erster Lehrstuhl für Naturmedizin (in Berlin) entstand. Das deutsche Heilpraktikergesetz von 1936 darf als weiterer Markstein genannt werden. Durch die ganze Medizin und Heilkundigengeschichte zieht sich die Anwendung der Strahlung in Form von Licht, streckenweise sogar als Staatsreligion. Interessanterweise fallen die Ursprünge unserer heutigen konsequenten (FKK-)Sonnenanbeter mit dem Beginn der massiven Industrialisierung zusammen, die häufig schlechten Arbeitsplatz-Umweltbedingungen mögen den Hunger nach Luft, Licht/Strahlung und Bewegung ausgelöst haben.

 

7. Systemtechnische Betrachtung, das Problem Unendlich

Der Ausdruck "Systemtechnik", "Systems Engineering" kam in den 50er/60er Jahren auf, vor allem im Rüstungs-Bereich. Man betrachtet dabei ein Gesamtsystem in seinen inneren und äußeren Verhaltensweisen und Zusammenhängen; es ist eine Ganzheitsbetrachtung. Eine systemtechnische Betrachtung läßt sich vorteilhaft als tabellarische Gegenüberstellung durchführen, dies wird nachfolgend unternommen.

 

8. Exemplarisch: Umweltstrahlung, Heliotherapie, Hydrotherapie u.a.

Das bloße Wort Strahlung gilt heute in weiten Teilen einer immer weiter gezielt mit Informationsmüll überschütteten und manipulierter Meinung verführten Bevölkerung als "belastet". Bei nüchterner Betrachtung leben wir in und von der Strahlung, ganz überwiegend unserer Sonne. Seit Anbeginn der Menschheit erblickt jeder Mensch "das Licht der Welt". In unseren Breiten sind ca. 2000 qm sonnenbeschienener Landwirtschaftsfläche als Grundlage für das Leben jedes Individuums erforderlich. Eine umfassende Lichttheorie gab es jedenfalls soweit wir wissen - erst mit der "Abhandlung vom Licht" des Christian Huygens aus dem Jahr 1690. Seine Wellentheorie des Lichts brachte große Schritte vorwärts, etwa bei der Erklärung der Beugungserscheinungen des Lichts; die scheinbaren Gegensätze mit der in etwa zeitgleich entstandenen Korpuskeltheorie von Newton hat die moderne Physik mit dem Prinzip der Komplementarität erklärt und überwunden. Die nahezu vollständige Erforschung des Lichts und der noch wesentlich breiteren Sonnenstrahlung ist allerdings auch erst in den beiden letzten Jahrhunderten (mit Schwerpunkt in diesem Jahrhundert) erfolgt; so dauerte es beispielsweise bis 1934 ehe Holst und de Boer die ersten brauchbaren Bilder aus dem "Ultrarot" in den sichtbaren Bereich transformieren konnten, dann allerdings sorgte militärischer Bedarf für einen steilen Aufschwung dieser Technik, bis in unsere Tage. Die von der Sonne abgegebene Radiostrahlung im Funkmess-/RADAR-Bereich kam ebenfalls erst in Verbindung mit Militär zum Vorschein. Wesentlich früher, nämlich 1801, hatte Johann Wilhelm Ritter in Samitz/Schlesien unsichtbare Strahlung jenseits von violettem Licht als Ursache für die Schwärzung von Silberchloridsalzen ausgemacht; rund ein halbes Jahrhundert vorher hatte Scheele in Stralsund diese Wirkung durch sichtbares Licht festgestellt. Lichttherapie (mit allen Nebenbestandteilen) ist sicher so alt wie die Menschheit, zumal die Tierwelt Vorbilder liefert. Lichttherapie dient als unspezifische Reizbehandlung zur Steigerung der Infektabwehr, Verbesserung von Wohlbefinden und körperlicher Leistungsfähigkeit, Hilfe bei chronischen Hauterkrankungen, Hyperbilirubinämie des Neugeborenen u.a.; auch im psychischen Bereich wird sie angewandt, etwa bei saisonal abhängigen Depressionen (in der dunklen Jahreszeit).

Daß "Dosis facit venenum" auch bei Naturenergien gilt weiß jeder, der eine Strahlenschädigung in Form eines Sonnenbrandes ("Strahlenkaters") überwinden mußte - und es gibt auch Leute, die Sonnenstichen erlegen sind. Von wissenschaftlich gesicherten Spätfolgen wie Hautkrebs ganz zu schweigen. In der Onkologie nutzt man bestimmte Wellenlängenbereiche zur Überwärmung bei Teil- und Ganzkörperbestrahlung, auch in der Tiefe.

Im Gegensatz zum manchmal übertriebenen Geschrei beim sogenannten Elektrosmog kommt auch angesichts in südlichen Gefilden systematisch überdosierender Landsleute niemand auf die Idee, Grenzwerte zu fordern. Folgen von Licht-/Strahlungsmangel ("Anheliose") bezüglich Körper und Psyche kennen wir von mittelalterlichen Verlies-Strafen, Bergleuten, U-Bootfahrern, Soldaten im Winterhalbjahr jenseits des Polarkreises und Untertage-Experimenten wie dem in Erling-Andechs.

Den naturwissenschaftlichen Beobachter erstaunt dennoch, wie wenig qualitativ/quantitativ messend im 20. Jahrhundert Sonnenstrahlung (oder auch der entsprechende Ersatz) benutzt wird. Intensität der einfallenden Strahlung, Einfallswinkel, Reflexion, Absorption, Dämpfung, Hautreaktionen (es muß nicht immer nur Temperatur sein !) und weitere physiologische Parameter als Wirkungsindikatoren ließen sich problemlos erfassen. Mit Glasfaser-Lichtleitern ließe sich natürliche Strahlungsenergie oder wohldefinierte Segmente daraus (ggf. minimalinvasiv) exakt quantifizierbar ins Körperinnere bringen - und nichts müßte neu erfunden werden. Infrarot-Nachtsichtgeräte, Aufklärungsanlagen, Zielsuchköpfe, Zielerfassungs- und Zielverfolgungsgeräte, Erdüberwachungsgeräte sind in Millionen Stückzahlen bei vielen Streitkräften in der Welt, in der Raumfahrt und zivilen Nutzern im Einsatz, offensichtlich mit sehr hoher reproduzierbarer Genauigkeit, Aussagesicherheit und Zuverlässigkeit. In der Medizin führt die Infrarotdiagnostik ein Aschenbrödeldasein in einer Nische mit dem Bann der Nichtabrechnungsfähigkeit. Selbst in den Streitkräften, deren jede über eine umfassende Sanität und dazu noch technische wie medizinische Forschungskapazität verfügt, scheinen die Barrieren zwischen high tech und Medizin unüberwindlich. Ein ganzheitlicheres Verfahren als die Echtzeitverfolgung des Verhaltens der gesamten Grenzschicht eines Menschen zu seiner Umwelt bei entsprechenden Reizen ist kaum vorstellbar - dennoch existiert so etwas für Breitenanwendung nicht.

Hydrotherapie ist in Deutschland eng mit dem Namen Kneipp verbunden, auch wenn in Ergänzung der oben schon Genannten dazu stellvertretend für viele andere noch Schlenz und Felke zu erwähnen sind. Doch Kneipp fügte aus vielen Einzelelementen, Erfahrungen und Instinkt ein organisch gewachsenes System zusammen, das offenbar weitgehend "richtig" ist, fußend auf dem Stoff aus dem der menschliche Körper überwiegend besteht, nämlich Wasser. Es dient als Löse- und Transport-, Kühl- und Regulationsmittel und möglicherweise auch als Informationsträger. Physik, Chemie, Thermodynamik, Geologie, Atmosphärenphysik u.v.a. sind ohne Wasser undenkbar, seine Dämpfung für Strahlungen verschiedener Art ist in Wissenschaft und Technik wichtig; elektrotechnisch sind unter anderem der weite Leitfähigkeitsbereich und die Dielektrizitätskonstante von Interesse. Kneipp konnte davon kaum etwas wissen, einmal von seinem Werdegang her, zum anderen sind sehr viele Erkenntnisse, Formeln und sogar Disziplinen erst nach seiner Zeit entstanden. Dies gilt auch für viele medizinische Erkenntnisse, z.B. zur genauen Funktion des Nervensystems oder zur genauen Funktion der Reizerfassung und Reizleitung in den Nerven (Zellbiologie !), oder zum Aufbau einer Nervenfaser, und schon gar nicht waren Dinge über die Informationscodierung und -weitergabe vorhanden, nicht einmal die Informationstheorie war bekannt. Für uns ist es faszinierend zu sehen, mit welcher Genauigkeit, Geschwindigkeit und extrem kleinen Spannungen und Strömen und winzigsten Energien ein ortsveränderliches biologisches System in einer Umwelt mit wechselnden Parametern und voller Störungen arbeiten kann. Ein so hochkomplexes adaptives System läßt sich mit einem simplen Kaltwasserguß stimulieren -und bleibend positiv beeinflussen. Eine gewisse Optimierung ist möglich durch Mehrfach- und Dauerreize in vernünftiger Abstimmung, die man den einschlägigen Lehrbüchern entnehmen kann. Die Head'schen Zonen/die Einteilung der Körperoberfläche in Dermatome passen in fast jede Naturmedizinlehre und Physiotherapie.

Wenn die alte Vorschrift bei der Ausführung von Güssen ausdrücklich druckloses, glattes Fließen verlangt, dann können wir das heute als laminare Strömung erkennen und die Zahlen nachschlagen, die den beträchtlichen Wärmeübergangsunterschied zwischen laminarer und turbulenter Strömung charakterisieren. Das Ergebnis, die dynamische Reaktion ZNS-Anregung, verbesserte lokale Durchblutung/Hyperämisierung, Kreislaufbeschleunigung Wärmeerzeugung, Ablagerungsabbau lässt sich mit vielen modernen Hilfsmitteln sicht- und hörbar machen und biochemisch dokumentieren. All diese schönen Diagnose-/Überwachungs-Hilfsmittel hatte Kneipp nicht, aber einen scharfen Blick für Ursache und Wirkung, einen begnadeten Instinkt und schließlich einen reichen Schatz an Erfahrungen.

 

9. Fusion von Hochtechnologie und traditioneller Medizin: Schritte und Schrittmacher

Man kann sicher nicht bei jedem einen begnadeten Instinkt voraussetzen, auch bei dem scharfen Blick könnte es manchmal Fehlanzeige geben, und genau dazu werden Meß- und Prüfgeräte benötigt, die auch dem Durchschnittsfachmann im Gesundheitswesen schnelles, einfaches, genaues, umfassendes, vernetztes und wirtschaftliches Arbeiten erlauben. Jedes komplexe System in fast allen Disziplinen wird heute auf der Basis zahlreicher Einzelmeßstellen und -daten, ggf. unter Anwendung von Stimuli hochautomatisiert gesteuert, betriebsüberwacht oder turnusmäßig überprüft. Das funktioniert sogar bei extrem großen vernetzten Systemen wie dem Kommunikationsnetz, trotz unterschiedlicher Techniken im nationalen und internationalen Bereich, mit Personal, bei dem sicher nicht jedes Individuum begnadet ist. Zu jedem aufwendigeren System gibt es umfangreiche Prüfungs- und Wartungshandbücher und Lebenslaufakten (der Umfang bei einem komplexen Luftfahrzeug-Schiff, Lokomotive oder Raumfahrzeug ist beeindruckend). Bei wichtigen technischen Systemen, Subsystemen und Bauelementen sind auf diese Weise einsatzbezogene Lebensdauerangaben gewonnen worden bzw. werden fortlaufend ermittelt und veröffentlicht.

Hier soll nicht etwa einer reinen Apparatemedizin das Wort geredet werden. Ein guter Behandler baut Beziehungen zum Hilfesuchenden auf, die sich der Technik entziehen. Aber er muß ein umfangreiches Basisdatenmaterial mit abgestimmter Auswertung und Empfehlung für Maßnahmen haben, etwa das, was als "Fehleranalyse" ("Failure Mode and Effect Analysis") einschließlich möglicher Abhilfemaßnahmen seit Jahrzehnten in der Systemtechnik Praxis ist, ihn für die wirklich notwendige persönliche Beziehung entlastet. Und er muß die Wirkung einer - im vorliegenden individuellen Fall mit genügender Wahrscheinlichkeit hilfreichen - Maßnahme erfahren, sinnvollerweise in Echtzeit. Jede substantielle traditionelle Medizin beruht auf unzähligen Fakten, die intelligent zusammenhängend verknüpft wurden und durch Erfahrungen (= "ungeschriebene Statistik") verknüpft wurden. Beispiel: Daß die traditionelle chinesische Medizin, insbesondere die Akupunkturlehre, in beträchtlichen Teilen durch die heutige Neurologie und Physiologie bestätigt wurde, hätte eigentlich bezüglich ihrem Potential hinsichtlich automatisierbarem Diagnose- und Therapiesystem zu einem interdisziplinären Forschungsschub führen müssen, spätestens als die systematische Elektroakupunktur "erfunden" war und neben den gerätemäßigen Voraussetzungen auch ausreichend große Rechner und Software zur Verfügung standen, um zu einer grundsätzlichen ja/nein-Entscheidung zu gelangen. Dies blieb aus, tatsächlich befassen sich seit vielen Jahren mehr Einzelkämpfer oder kleinere Gruppen und einzelne Stellen mit dieser Sache, sehr zu ihrem Nachteil. Die Verknüpfung von (Elektro-)Akupunktur und Strahlungstechnik, d.h. berührungslose, körperweite Erfassung der Reaktion auf punktuelle Maßnahmen gibt es nicht, obgleich man weiß, daß der menschliche Körper in einem weiten Frequenzbereich einschließlich Radiofrequenzen strahlt. Die Hochtechnologie mit ihrer breiten wissenschaftlich-technischen Basis und Kapazität ist nicht eingestiegen, es gibt keine geschlossene interdisziplinär abgesicherte, logische und schrittweise überprüfbare Übersetzung dieses Stücks traditioneller Medizin in unseren Kulturkreis und unsere Wissenschaftsdiktion, es gibt nicht ausreichend statistisch gesicherte Beweise für Funktion und Erfolg in klaren Ursache-Wirkung-Beziehungen; aber eben auch nicht den unwiderlegbaren Gegenbeweis. Das Gesundheitswesen weist - verglichen mit der Hochtechnologie - starke, notwendigerweise Individualbeziehung-geprägte Zunftstrukturen auf und nutzt bei weitem nicht die Möglichkeiten und Chancen zur Rationalisierung, welche der Stand der Technik bietet. Der Verzicht auf ausreichende Datenfernübertragung, Fernsteuerung und -regelung ist volkswirtschaftlich und im Hinblick auf internationalen Wettbewerb eine Katastrophe. Die drückt sich da aus, wo sich letztlich alles niederschlägt: In der (volkswirtschaftlichen) Produktivität und Kostenrechnung.

Schritte dazu: Nutzung der Möglichkeiten, welche sich in der Technik in langem Einsatz bewährt haben (schließlich gibt es seit geraumer Zeit auch keine Laternenanzünder, Weichensteller und dgl. zum eigenhändigen Bewirken auch wichtiger Funktionen mehr). Ernstnehmen der traditionellen Medizin, wo sie Substanz vermuten läßt. Niemand ist gern krank oder stirbt; was sich über Jahrtausende als Nothilfe gehalten und offenbar bewährt hat, kann nicht alles Humbug sein - es sei denn es wird unzweifelhaft bewiesen und dann aber auch mit Nachdruck abgestellt. Ernstnehmen auch von neuen Ideen und Innovatoren, sofern diese bekannten (natur-) wissenschaftlichen Grundlagen nicht widersprechen - hier haben die Deutschen ein spezielles Manko. Wichtig ist auch das Zulassen und der einfache Zugang zu im vorerwähnten und natürlich sicherheitskritischen Sinne zwar überwachten, ansonsten aber freien Experimentierfeldern für interdisziplinäre Zusammenarbeit, eine Art "Fusionsreaktor", bei dem die Reaktionen nicht von vornherein z.B. durch paritätisch besetzte, für Zeit und Kosten unsensible Kommissionen mit inhärentem Selbsthemmungseffekt erschwert oder unterbunden werden. 10. Analogien und Szenarien

Analogien verhelfen zu Einsichten und Aufgabenlösungen. Die Welt ist voll davon, wenn man sie nur zu erkennen vermag. Helmcke hat in Berlin in den 1960er Jahren die Analogieforschung vorangetrieben. Insbesondere zwischen Naturheilkunde und Hochtechnologie - beides komplexe und sensible Dinge- bestehen viele Ähnlichkeiten. Die Welt ist voll von Analogien.

Strahlungsgleichgewichte, Strahlungseinfluß auf die (Bio-) Chemie, selbst die Prinzipien der Kryptographie und der gesicherten Informationsübertragung im Rauschen, Rhythmik und Nachtfeldstärke finden sich als Analogien wieder. Die Sandkastenspiele im militärischen, später dann auch im zivilen Bereich sind ersetzt worden durch komplexere Szenarienbetrachtungen mit vielen Variablen, Planspiele fast beliebiger Schwierigkeitsgrade, Verfahren der linearen u.a. Optimierung, Simulationen mit Parametervariationen, "Operations Research", stichprobenartige Datenermittlung mit statistischer Auswertung und erstaunlicher Hochrechnungsgenauigkeit (= Vorhersagen, Prognosen); alles mit zum Teil sehr beträchtlichem Einsatz an Mathematik und Hochtechnologie. Die Frage nach analogem Einsatz in der Medizin für das Individuum wagt der Autor kaum zu stellen.

 

11. Bedeutung für das Individuum: Was habe ich davon ?

Individuelles Verhalten ist eine Folge individueller Wahrnehmungen und Entscheidungen, die im guten Fall auf wissensbasierter Einsicht in die Zusammenhänge "Ursache und Wirkung" plus Instinkt für den unbekannten Bereich, im nicht immer guten Fall auf Nachahmung irgendwelcher Vorbilder und im am wenigsten guten Fall auf Mitlaufen in der Masse beruhen. Wissen ist Macht, gerade in Bezug auf das eigene Leben und Wohlbefinden, und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Zur Selbststeuerung des Erwachsenen könnten folgende Leitsätze dienen:

 

11.1   In unserer Welt steht mir beliebig viel Information zur Verfügung.

11.2   Ich weiß, daß mein Wohlbefinden nur von mir selbst empfunden werden kann.

11.3   Ich weiß, daß in Körper, Geist, Seele viel abläuft, vieles davon unbewußt.

11.4   Ich kann durch Aktivierung meines eigenen Instinkts, Langzeitbeobachtung von Ursache und Wirkung und Vergleiche Einflüsse auf mich und meine Reaktionen feststellen.

11.5   Ich kenne meinen Körper, außen, innen, seine Reaktionen und weiß um stetige Veränderungen.

11.6   Ich weiß, daß Wohlbefinden Harmonie von Körper, Geist und Seele bedeutet (Harmonie hat in Naturwissenschaften und Musik sehr konkrete Bedeutung).

11.7   Ich weiß, daß meine Rhythmen mit anderen natürlichen Rhythmen zusammenhängen, ob direkt bemerkbar oder nicht.

11.8   Ich kann die Mittel und Möglichkeiten der Hochtechnologie zur Gewinnung von Erkenntnissen benutzen, die meinen Sinnen nicht direkt zugänglich sind.

11.9   Ich kann meine starken und schwachen Seiten feststellen.

11.10   Ich kann Hilfe im Bereich meines Wohlbefindens gezielt suchen und optimal nutzen, weil ich mich und meine Vorgeschichte kenne und mir dessen bewußt bin.

11.12   Ich betrachte meine Lebenszeit in Zusammenhang mit Vorlauf (Eltern...) und Nachlauf (welche Spuren hinterlasse ich...).

11.13   Ich strebe ein persönliches umfassendes Fließgleichgewicht an (Vgl. Naturwissenschaften, Naturheilkunde, chemische und technologische Prozesse).

11.14   Ich kann ein langes Leben in Zufriedenheit haben.

 

12 Literatur:

12.1 Werner Stein: "Fahrplan der Weltgeschichte. Die wichtigsten Daten aus Politik,... Wirtschaft" F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung, München und Berlin,1990

12.2 "Die großen Erfindungen" in 12 Bänden, Sigloch Edition, Künzelsau

12.3 T. Dethlefsen, R. Dahlke: "Krankheit als Weg. Deutung und Be-Deutung der Krankheitsbilder" Goldmann TB 11472 Bertelsmann, München 1990

12.4 F.J. Tipler: "Die Physik der Unsterblichkeit" Piper Verlag 1994

12.5 N. Leitgeb: "Strahlen, Wellen, Felder. Ursachen und Auswirkung auf Umwelt und Gesundheit" dtv Verlag, Georg Thieme Verlag, München 1990

12.6 C.v. Clausewitz (gest.1831): "Vom Kriege" Nachdruck, F. Dümmlers Verlag, Bonn 1973

12.7 E.W. Eckert: "Systemtechnik. Zum Zusammenhang zwischen Leistungen der Ausrüstung und Gesamtsystemleistungen" Vorlesung Bundesakademie Mannheim, 1973...1999

12.8 E. W. Eckert: "Druckerzeugnis oder dgl. zur Anwendung in ganzheitlichem Diagnose- und Heilverfahren" DPA München 1994

12.9 E.W. Eckert: "Makroskopische Induktionsmedizin: Energiemedizin rational und meßbar" Z. Elektrie, Berlin 53 (1999) 3-4

Anschrift des Verfassers:
Eberhard W. Eckert
Dipl.-Ing. (TU), DABEI, Dir.a.D.
Merler Allee 70
53125 Bonn


Diese Informationen und Veranstaltungshinweise
finden Sie auch in der Zeitschrift Naturheilpraxis des Pflaum-Verlages:






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