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Die homöopathischen Therapieansätze bei Tinnitus

,,Bei mir dröhnt es in den Ohren", ,,Dieses Pfeifen ist so nervig", ,,Bei mir piept es", ,,Stellen Sie bitte das Rauschen in den Ohren ab"- so und ähnlich kommen die genervten Tinnitus-Betroffenen in die Praxis und erhoffen sich Linderung bzw. Befreiung von den Ohrgeräuschen. Nachdem viele verschiedene HNO-ärztliche Untersuchungen und therapeutischen Maßnahmen unternommen wurden, ist der Patient jetzt in der naturheilkundlichen Praxis und wünscht sich hier mehr Erfolg durch ursäch-licheres Behandeln.

Wie geht man aber mit einem Tinnitus-Patienten um, an welche Dinge sollte man denken, weiche Hintergründe spielen eine Rolle und welche therapeutischen Ansätze helfen mir als Behandler? Zuerst sind einige Vorbemerkungen hierzu notwendig, die für uns Therapeuten ,,lebens" -notwendig sind: - warum gibt es überhaupt ein Ohrgeräusch? - wie entsteht ein Ohrgeräusch? - welche Faktoren bedingen dieses Symptom? - warum hat gerade dieser Patient einen Tinnitus? - welchen Therapieansatz habe ich dabei? Tinnitus ist keine Krankheit, Tinnitus ist „nur" ein Symptom! Diese Bemerkung ist für die weiteren Ansätze sehr wichtig, vor allem um nicht symptomatisch zu therapieren. Wenn dieses Ohrgeräusch ein Hinweis ist, so muß irgend etwas dahinter stecken, eine Ursache sich über dieses Merkmal deutlich machen.

Was will dieses Ohrgeräusch ausdrücken? Prinzipiell immer eine Störung. Der Therapeut braucht den Betroffenen mit seinem Symptom, um mit seiner Hilfe hinter dieses Merkmal Tinnitus zu blicken. In der naturheilkundlichen Praxis versuchen wir allerdings, den Patienten in den Vordergrund zu stellen und so ist die Anamnese ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Der verunsicherte Patient möchte wissen, was hinter diesen lästigen Ohrgeräuschen steckt, welche die Ursachen sind. Unerklärliche Symptome sind beunruhigend. Das Gespräch mit dem Betroffenen soll neben den ausführlichen Erklärungen der medizinischen Hintergründe zum Hören, die anatomischen und physiologischen Vorgänge im Gehör und die möglichen Zusammenhänge zum Ohrgeräusch anschaulich darstellen. Diese ausführliche Anamnese bedeutet für Therapeut und Patient einen Aufbau eines Vertrauensverhältnisses. Fühlt sich der Tinnitus-Betroffene ernstgenommen, können aufgrund dieser Basis dann weitere therapeutische Schritte unternommen und erörtert werden. Eine der wichtigsten Fragen zur Diagnose und Einleitung des therapeutischen Gesprächs ist: ,,Berichten Sie mir bitte genau, wann und unter welchen Umständen Ihr Tinnitus begann!" - trat er unmerklich, schleichend auf - kam er plötzlich, in Verbindung mit anderen Symptomen - kam er zu einer Zeit, in der eine andere Erkrankung vorlag - trat er in Zeiten von Streß, Belastungen, Lebensumstellung auf - und andere tiefergehende Fragen. Ziel der Beratung ist es, dem Betroffenen über den Mechanismus seines körperlichen und seelischen Geschehens zu informieren, damit er sich damit auseinandersetzen kann. Die Konsequenz heißt: Der Tinnituspatient lernt sich und seinen Körper über dieses Symptom besser kennen. Daraus resultieren logischerweise auch die hilfreichen Therapieansätze, die hier entwickelt werden. Gerade die homöopathische Anamnese ist der ideale Weg von Symptom mit Blick zum ganzen Menschen.

Die homöopathische Anamnese bei Tinnitus

Neben der Aufklärung über die therapeutische Vorgehensweise wird dieser Prozeß des informativen Gesprächs unterstützt durch das gemeinsame Ausfindigmachen von auslösenden, verstärkenden oder lindernden Aktivitäten. Hilfreiche Fragen sind:
- wodurch wird der Tinnitus stärker?
- wodurch verbessert sich das Ohrgeräusch?

Man sollte bei diesen Fragen nachbohren, denn oft hört man vom Betroffenen: ,,Mein Ohrgeräusch ist seit Jahren gleich geblieben, gleiche Lautstärke, gleiche Frequenz!" Nein, das gibt es nicht. Kein körperliches oder seelisches Symptom bleibt so konstant, immer wird es Schwankungen geben. Das heißt, es gibt Tage, an dem das Ohrgeräusch lauter ist und andere Tagen, an dem es erträglicher ist. Das Nicht-mehr-bemerken-von-Schwankungen zählt zu den typischen Erscheinungen bei Verdrängungsmechanismen Hier ist nun nachzuspüren, durch welche Auslöser eine Veränderung geschieht, z.B.
- Nase zuhalten und gleichzeitiges Pressen
- Entspannungsübung durchführen
- Unterkieferbewegungen
- Kopfhaltungen
- Genuß von Lebensmitteln, Genußmittel,...
- angestrengtes Zuhören
- körperliche Anstrengung
- Überdeckbarkeit durch Umweltgeräusche
- Reaktion auf Streß, Belastung

Das Führen eines Tinnitus-Tagesbuches kann sehr wertvolle Informationen hierzu liefern. Das Herausarbeiten von Schlüsselsymptomen gibt dem Homöopathen die Linie zu dem passenden Mittel. Je detaillierte und ausführlicher die Symptomenbeschreibung ist, desto leichter lassen sich in der homöopathischen Behandlung die geeigneten homöopathischen Mittel finden. Da Argentum nitricum ein Mittel sein kann, hier nun eine Kurzcharakteristik bezüglich Tinnitus: Argentum nitricum
- durch grelle Beleuchtung
- einseitige Kopfschmerzen
- im geschlossenen Raum
- Klingen vor den Ohren
- Reißen und Klingen in den Ohren
- Schwäche
- Schwerhörigkeit nach Masern
- Schwerhörigkeit
- Schwirren und Gefühl von Verstopfung mit Schwerhörigkeit auf dem linken Ohr
- Stich von rechts nach links
- Summen oder Sausen in den Ohren mit Schwindel
- Übelkeit - Vollheitsgefühl
- Vollständige Taubheit bei Typhus
- Zittern: Kopf erscheint viel zu groß: schlimmer durch Aufregung

Allein dieses eine Beispiel zeigt, wie vielfältig die jeweiligen Symptome zu diesem Mittel sind. Zentrale Mittel bei dem Thema Tinnitus sind folgende:
- Acidum carbolicum
- Argentum nitricum
- Arnika (Tinnitus aufgrund Lärmtraumas in Hochpotenzen)
- Asarum (Lärm bzw. laute Geräusche verschlechtern, in Ruhe besser)
- Kreosotum
- Lycopodium
- Petroleum (bei pulssynchronen Tinnitus in der D6)
- Secaie cornutum (Tinnitus mit Gefühlsstörungen im Bereich Ohren D4)
- Theridion (Verstärkung durch Lärm D12)

Voisin empfielt bei subjektiven Tinnitus:
- Chenopod. C 5-6 (Schwindel und Ohrgeräusche wie von einem Kanonenschuß)
- Chinin. salicyl. C 5-6 (mit Schwindel)
- Natr. salicyl. C 5-9 (mit Taubheit infolge Verlust der knöchernden Leitung)
- Coccus c. C 5-9 (die ganze Nacht und verhindert den Schlaf: infolge Überempfindlichkeit der Schleimhäute)
- Graphites C 5-15 (Sklerose und Schwerhörigkeit, stärker durch Rütteln im Wagen)
- Kal. mur. C 5-6 (Tinnitus mit Tubenkatarrh)

Weitere Empfehlung aus der Praxis sind:

  • Nach Erkältung. bei Fieber. Angst: Aconit.
  • D 4 Bei Arteriosklerose: Barvum carbonicum D 6
  • Bei Blutandrang zum Kopf: Belladonna D 4-6
  • Bei Kindern und nervösen Frauen, bei Rötung einer Wange: Chamomilla D 3
  • Bei Otosklerose Chininum sulfuricum D 3
  • Nach Erkältung: Duicamara D 2
  • Bei Durchblutungs-Störungen, bei hohem Blutdruck mit Gesichtsröte: Glonomum D 4
  • In den Wechseljahren: Lachesis D 8-10
  • Bei Überempfindlichkeit gegen Geräusche, bei. Magen-Darm-Störungen: Nux vomica D 6
  • Bei Schwerhörigkeit als Folge chronischer Mittelohr-Entzündung: Phosphorus D 6
  • Bei Verstopfungs-Gefühl, bei Schwerhörigkeit, bei Stechen, Sausen, Klingeln: Pulsatilla D 4-6

Auch die Homöopathie kann keine Allheilmittel anbieten, d.h. es gibt nicht die Tinnitus-Globuli. Vielleicht ist es auch gerade hier der Vorteil, denn nur durch das intensive Erarbeiten der Charakteristika ist ein passendes Mittel zu finden. Zur Verfügung stehen, je nach Modalitäten, über 100 Mittel. Neben den homöopahtischen Einzelmittel stehen dem Therapeuten auch eine Reihe von Nosoden zur Verfügung, die dann allerdings mit Hilfe einer Testapparatur z.B. FAV ausgetestet werden sollte. Der vom Verfasser zusammengestellte Tinnitus-Testsatz ist eine ideale Möglichkeit, umfassend die diagnostischen und therapeutischen Hintergründe und Ansätze auszutesten. Tinnitus ist ein Symptom, bei welchem viele Therapeuten im Laufe der Zeit die Flinte ins Korn geworfen haben. Aufgrund aber der ausführlichen Anamnese und des aufrichtigen Gesprächs können oft wertvolle Hinweise und therapeutisch Ansätze gefunden werden. Der Tinnitus-Patient kann eine Herausforderung sein, um gerade hier den individuellen Nutzen der Naturheilkunde deutlich zu praktizieren.

aus: berliner heilpraktiker nachrichten

Weitere Informationen sind beim Verfasser, Jan W. Moestel, erhältlich, Fax Nr. 0911-7 90 88 98, Hans-Vogel-Str 136, 90765 Fürth





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