Gesteinsmehle, eine Mineralienquelle für den menschlichen Körper

Während früher und auch heute noch in vielen Teilen der Welt die tägliche Versorgung des Menschen mit genügender Nahrung im Vordergrund steht, begann vor über hundert Jahren die Erforschung der menschlichen Ernährung, Dazu gehört auch die qualitative Zusammensetzung der Nahrungsstoffe. Da der Mensch genauso wie das Tier ein heterotropher Organismus ist, der aus körperfremden organischen Stoffen körpereigene organische Stoffe zu bilden vermag, lag es zunächst auf der Hand, sich mit Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen zu beschäftigen. Die Energie, die mit den genannten Stoffen dem Körper zugeführt wird, maß man in Kalorien. Später kamen Ergänzungssubstanzen des Lebens (Vitamine) hinzu, die der Körper aber in wesentlich geringeren Mengen benötigt, jedoch ohne die das Stoffwechselgeschehen nicht ordnungsgemäß ablaufen kann. Sie sind oft Bausteine von Enzymen oder Vorstufen von Hormonen. Bei der Erforschung des Knochenstoffwecksels trat zuerst Calcium in Erscheinung.
Es folgten dann andere Mineralien, die auch Bestandteil der Ernährung sein müssen, wenn der Mensch gesund bleiben will. Als bislang letzte Gruppe organischer Verbindungen, die offenbar auch wichtig sind, werden die sekundären Pflanzenstoffe genannt. Zu ihnen gehören beispielsweise ätherische Öle, Bitter-, Schleim- und Farbstoffe sowie Bioflavonoide.

Hier sollen die Mineralien in den Vordergrund gestellt werden. Wo und. wie kommen sie in der Natur vor, wie kann der Mensch sie in welchen Mengen aufnehmen, wozu werden sie vom menschlichen Körper benötigt, welche Krankheiten können mit ihnen geheilt oder zumindest gebessert werden ? Diesen Fragen soll nachgegangen werden.
Mineralien (Minerale) sind alle natürlichen, anorganischen, homogenen Bestandteile der Gesteine. Sie haben eine bestimmte chemische Zusammensetzung, sind entweder Elemente oder Verbindungen, liegen meist kristallin vor, seltener amorph.

Den inneren geologischen Kräften verdanken sie ihre Entstehung und. Festlegung in den Gesteinen der Erdkruste. Die äußeren geologischen Kräfte, die atmosphärischen Ursprungs sind und. auch von Lebewesen hervorgerufen werden, führen zu deren Freisetzung. Verwitterung ist die mechanische und chemische Gesteinszerlegung. Sie
führt zur Bodenbildung. Der Boden aber ist das mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzte, unter dem Einfluß der Verwitterung von Gesteinen unter Mithilfe von Organismen entstandene und im Ablauf der Zeit sich weiterentwickelnde Umwandlungsprodukt mineralischer und organischer Substanzen. Er dient den Pflanzen als Ort der Verankerung sowie der Wasser- und Nahrungsgrundlage. Das Ausgangsgestein bestimmt die mineralischen Bestandteile des Bodens. Die primären Mineralien stammen direkt aus dem Ausgangsgestein. Sie liegen in chemisch unveränderter Form vor. Ihr Anteil hängt von der Art des Ausgangsgesteins und deren Stabilität gegenüber der Verwitterung ab. Dazu gehören Quarz sowie primäre Silikate wie Olivin, Augite, Hornblenden, Glimmer und Feldspäte. Außerdem sind in geringen Mengen Apatit, Pyrit, Kagnetit und. Zirkon vorhanden. In Sedimenten kommen noch Carbonate vor, in Ketamorphiten u.a. Chlorit und Serpentin. Als chemische Elemente dieser genannten, die Gesteine aufbauenden Mineralien sind in wechselnden Mengen vor allem Silicium, Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen, Aluminium, des weiteren z.B. Fluor, Chlor, Phosphor, Schwefel und Zirkon.

Die Pflanze kann jedoch mit ihrer Wurzel die Mineralien aus dem Boden ebenso wenig aufnehmen wie der Mensch mit seinem Verdauungssystem aus der Nahrung. Aufnehmbar werden die Mineralien erst, wenn sie zerlegt sind und. z.B. als Ionen in wäßriger Lösung vorliegen. Solche Zerlegungsvorgänge spielen sich im Boden ab, und die Pflanze beteiligt sieh dabei. Die dann von der Pflanze aufgenommenen Haupt- und Spurennährelemente kommen uns bei dem Verzehr pflanzlicher Nahrung zugute. Dann schafft das Verdauungssystem des menschlichen Körpers die Zerlegung organischer Stoffe, in der die aus den Mineralien stammenden chemischen Elemente stecken, und macht sie aufnehmbar. Erstaunlich ist, daß aber auch fein zerkleinertes Gesteinsmaterial, oral genommen, resorbier- und verwertbar ist. Denn Tatsache ist, daß der menschliche Verdauungstrakt nacheinander sowohl saures als auch alkalisches Milieu aufbaut und damit Mineralien bioverfügbar macht. Das ist heute wissenschaftlich erwiesen. Das ahnten auch die Menschen aus früheren Zeiten. Sonst hätten sie nicht schon in der Steinzeit durch Bohren und. Schleifen von Gesteinen ein Mehl gewonnen, das sie aßen. Das war Mineralstofftherapie aus Erfahrung.

Normalerweise nimmt der Mensch die meisten Mineralien in genügender Menge mit der herkömmlichen Nahrung auf. Aber es kann auch zu einer ungenügenden Versorgung kommen. Es gibt dafür verschiedene Gründe, die im folgenden kurz angesprochen werden sollen:
1) einseitige Ernährung,
2) Abmagerungs- und. Entschlackungskuren,
3) mangelhafte Qualität der Nahrungsmittel,
4) Krankheiten des Verdauungssystems,
5) nachlassende Resorbierbarkeit von Nahrungsstoffen im Alter,
6) erhöhter Bedarf von Mineralien bei Sportlern, Schwerarbeitern und. Schwangeren,
7) Verluste durch bestimmte Arzneimittel (Diuretika, Laxantien u.a.),
8) Aufnahme isolierter Mineralien im Überschuß.

Mineralstoffmangel wird. oft übersehen, ist außerdem nur schwer eindeutig nachweisbar (z.B. Haarmineralanalyse). Dabei können mannigfaltige Symptome festgestellt werden, die den gesamten Körper, einschließlich der Psyche, betreffen. Zu nennen sind z.B. Unruhe, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Krämpfe, Parästhesien, Angina pectoris, Arteriosklerose, Ödeme, Osteoporose, Allergien, Infektanfälligkeit, Haarausfall, Nagelbrüchigkeit, Fruchtbarkeits- und Potenzstörungen.

Die Wissenschaft hat längst bewiesen, daß Mineralien lebensnotwendig sind. Und bei vielen Stoffwechselgeschehen mitspielen. Hier seien nur einige wenige Hinweise hinsichtlich der Verwendung der Mineralien im menschlichen Körper mitgeteilt.
Silicium beteiligt sich am Aufbau des Bindegewebes und läßt Wunden besser verheilen.
Calcium dient dem Aufbau von Knochen und Zähnen, stabilisiert die Zellmembranen, wirkt bei der Blutgerinnung und bei der neuromuskulären Erregbarkeit mit.
Kalium reguliert den Flüssigkeitshaushalt, überträgt Nervenreize auf Muskelzellen und ist mitverantwortlich für den Aufbau der Glykogenspeicher in der Leber.
Magnesium aktiviert Enzyme des Kohlenhydratstoffwechsels, wirkt krampflösend, ist Bestandteil der Knochen und erweitert die Gefäße.
Auch Natrium ist an der Regulierung des Wasserhaushalts und der Muskelfunktionen beteiligt.
Eisen sorgt für den Sauerstofftransport, baut mit Enzyme auf und hat Anteil am Immunsystem.
Zink ist auch Enzymbaustein, nimmt eine wichtige Stellung bei der Abwehr von Krankheiten ein, ist für die Wundheilung und Insulinspeicherung mitverantwortlich und fördert das Haarwachstum.
Mangan ist erforderlich, damit Milchsäure zu Glucose zurückverwandelt wird, und aktiviert die Glutaminsynthese.
Kupfer normalisiert die immunbiologische Abwehr und läßt Atmungsenzyme richtig arbeiten.
Zink muß anwesend. sein, damit Insulin gebildet werden kann, unterstützt Heilungsvorgänge, wirkt bei der Aktivierung von Immunitätsvorgängen mit und spielt eine Rolle bei der Reifung und Beweglichkeit von Spermien.
Kobalt ist besonders im Bereich der Vitamin-B  -Synthese aktiv.
Molybdän ist für das Gedächtnis und. Chrom für den Kohlenhydratstoffwechsel wichtig.

Gesteinsmehle sind in Steinbrüchen gewonnene Naturprodukte (z.B. Diabas, Basalt), die zahlreiche Mineralien enthalten. Schon längere Zeit werden sie im alternativen Gartenbau verwendet, um Böden zu verbessern. Obwohl sie eine düngende Wirkung haben, dürfen sie nicht mit 1Rngemitteln auf eine Stufe gestellt werden. Es fehlt ihnen nämlich der Stickstoff und häufig auch die nötige Menge Phosphor. Wichtig ist die besonderes feine Vermahlung. Denn erst in einem solchen Zustand können die Mineralien gelöst werden. Beim Verreiben einer Probe  zwischen Daumen und Zeigefinger sollte sich das Gesteinsmehl weich, mehlartig, fettig anfühlen.

Die Verwendung von Gesteinsmehlen in der Medizin ist vergleichsweise neu. Unterdessen liegen nicht nur viele Erfahrungsberichte vor, sondern auch klinische Tests, die den Gesteinsmehlen positive Wirkungen zuschreiben. Anzumerken ist, daß meines Wissens nur zwei als Nahrungsergänzungsmittel oder Therapeutika genutzt werden,
 

H.Dapper

Entnommen den berliner heilpraktiker nachrichten